Un­fall­zah­len

Ganz ak­tu­ell wird wie­der über die jähr­li­che Un­fall­sta­tis­tik be­rich­tet. Und wie­der wird be­tont, dass es zwar mehr Un­fäl­le gab, aber we­ni­ger Ver­kehrs­to­te. Der Ju­bel­schrei bleibt mir da­bei im Hal­se ste­cken, tut mir leid.

Es stellt sich die Fra­ge, was denn tat­säch­lich ge­macht wur­de, um die Un­fall­zah­len zu sen­ken – im Sin­ne der Vi­si­on Zero – oder um die Si­cher­heit im Stra­ßen­ver­kehr zu er­hö­hen. Es wird doch au­gen­schein­lich wei­ter ge­macht wie bis­her. Hin­zu kom­men wohl gut ge­mein­te Rat­schlä­ge von Sei­ten der Po­li­zei:

„Pe­delec-Fah­rer soll­ten Hel­me tra­gen, denn die fah­ren ja ge­nau­so schnell wie frü­her Mo­fas!“

sagt Jörg Sie­pert von der Kreis­po­li­zei

Ver­kehrs­si­cher­heit er­reicht man durch ge­ziel­te Ar­beit und die fängt bei der In­fra­struk­tur an. Der ADFC hat dazu mal was vor­be­rei­tet — das so­ge­nann­te TOP-Prin­zip setzt sich aus drei Bau­stei­nen zu­sam­men:

Tech­ni­sche Maß­nah­men sol­len von An­fang an und grund­sätz­lich Un­fäl­le ver­mei­den. Dazu zäh­len si­che­re Rad- und Fuß­we­ge, ver­rin­ger­te Ge­schwin­dig­kei­ten (T30) und mehr Über­sicht im Stra­ßen­raum durch re­du­zier­ten Park­raum. Auf die­se Art kann der Ver­kehrs­fluss be­sänf­tigt wer­den und eine an­ge­pass­te Ver­kehrs­re­ge­lung schwä­che­re Ver­kehrs­teil­neh­mer schüt­zen.

Or­ga­ni­sa­to­ri­sche Maß­nah­men er­gän­zen die ein­fa­che und si­che­re In­fra­struk­tur. Dazu ge­hö­ren Ver­kehrs­schau­en, Un­fall­kom­mis­sio­nen und Über­wa­chung. Da­bei sol­len Feh­ler er­kannt und be­sei­tigt wer­den. Neue Ge­fah­ren­si­tua­tio­nen kön­nen er­kannt und bes­ser über­wacht wer­den.

Per­sön­li­chen Maß­nah­men sind die letz­te Mög­lich­keit, Un­fäl­le zu ver­mei­den oder zu­min­dest ab­zu­mil­dern. Wer­be­pla­ka­te kön­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer sen­si­bi­li­sie­ren und auf Ge­fah­ren­stel­len hin­wei­sen. Di­rek­te und per­sön­li­che An­spra­che kann auch durch In­for­ma­ti­ons­stän­de oder Hin­weis­schil­der, statt­fin­den. Schließ­lich gibt es noch die Mög­lich­keit, durch Schutz­aus­rüs­tung die Ver­kehrs­si­cher­heit zu er­hö­hen. Am be­kann­tes­ten sind Warn­wes­ten und Schutz­hel­me.

Wenn es erst zu ei­nem Un­fall kommt, ist es be­reits zu spät. Des­halb set­zen wir uns ein für ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge. An vie­len Stel­len in Ib­ben­bü­ren for­dern wir tech­ni­sche Maß­nah­men zur Un­fall­ver­mei­dung.

Hier un­se­re Sicht auf die Un­fall­sta­tis­tik:

Vie­len Dank an den Di­cken­berg­rad­ler für die Da­ten.

Statt­des­sen wird Rad­fah­ren als ge­fähr­lich dar­ge­stellt und die per­sön­li­che Schutz­aus­rüs­tung soll das Mit­tel für mehr Si­cher­heit sein. Da­bei kön­nen doch alle vom Rad­fah­ren pro­fi­tie­ren! Zu­dem ist es ge­sund­heits­för­dernd, wenn mehr Men­schen mit dem Rad fah­ren.

Was in den Me­di­en kom­mu­ni­ziert wird lässt schnell ei­nen fal­schen Ein­druck ent­ste­hen: Die äl­te­ren Mit­bür­ger fah­ren mit ih­ren Pe­delecs zu schnell und soll­ten lie­ber ei­nen Helm tra­gen. Das kann nicht die Ant­wort sein und das ist auch kei­ne am­bi­tio­nier­te Ver­kehrs­si­cher­heits­ar­beit.

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Nimm teil an der Ak­ti­on Rote Pe­da­le!

Und wenn Ihr auch et­was für ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge tun wollt, dann könnt Ihr an un­se­rer mo­nat­li­chen Demo teil­neh­men!

Cri­ti­cal Mass Demo, je­den letz­ten Frei­tag im Mo­nat, um 17.30 Uhr am Bür­ger­haus!

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