Si­cher­heit von Rad­fahr­strei­fen und Schutz­strei­fen

Man fin­det in Ib­ben­bü­ren vie­le Rad­fahr- und Schutz­strei­fen ent­lang der Stra­ßen. Die Un­ter­schie­de sind schon sehr kom­pli­ziert und nicht je­der kennt die ju­ris­ti­schen Fein­hei­ten.

Für uns sind Stra­ßen­mar­kie­run­gen kei­ne Fahr­rad-In­fra­struk­tur, denn si­che­re Rad­we­ge se­hen an­ders aus. Die Un­ter­schie­de der Rad­fahr- und Schutz­strei­fen ha­ben wir be­schrie­ben. Meh­re­re An­trä­ge wur­den von uns ge­stellt, da­mit die ge­fähr­li­chen Si­tua­tio­nen ent­schärft wer­den. Ins­be­son­de­re am Dör­ne­brink, An der Reichs­bahn, an der Weber‑, Müns­ter- und Led­der Stra­ße wird der Min­dest­ab­stand nicht ein­ge­hal­ten. Die Ver­wal­tung weiß da­von und in Aus­schüs­sen und Rat wur­den Über­hol­ver­bo­te be­reits dis­ku­tiert.

Dabei ist es doch so: Die sub­jek­ti­ve Si­cher­heit beim Ra­deln ent­schei­det über die Wahl des Fahr­zeugs. Wir möch­ten mehr ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge in Ib­ben­bü­ren, da­mit es ein­fa­cher wird, sich für das Fahr­rad zu ent­schei­den. Die Haupt­stra­ßen sind in Ib­ben­bü­ren aber lei­der nicht fahr­rad­freund­lich ge­stal­tet.

Die­se ge­fühl­te und tat­säch­li­che Si­cher­heit von Rad­fah­ren­den wur­de auch wis­sen­schaft­lich un­ter­sucht. Die Un­fall­for­schung der Ver­si­che­rer emp­fiehlt kon­kre­te Schrit­te zur Ver­bes­se­rung. Man könn­te also wis­sen­schaft­lich fun­diert ent­schei­den, wenn es in Ib­ben­bü­ren An­trä­ge und Pla­nun­gen zu dis­ku­tie­ren gilt, auch wenn ein­zel­ne Ent­schei­dungs­trä­ger nicht täg­lich mit dem Rad fah­ren.

„Ins­be­son­de­re schma­le Strei­fen wer­den (von Rad­fah­ren­den , A.d.R.) häu­fi­ger ge­mie­den und es wird auf die Geh­we­ge aus­ge­wi­chen. Vie­le Kraft­fahr­zeug­füh­rer nut­zen die Strei­fen zum Hal­ten oder Par­ken. Fast 40 % der be­ob­ach­te­ten Rad­fah­rer auf Schutz­strei­fen wur­den da­durch be­hin­dert (Rad­fahr­strei­fen 10 %). Beim Über­ho­len von Rad­fah­rern auf den Strei­fen un­ter­schrei­tet fast je­des zwei­te Kraft­fahr­zeug ei­nen Sei­ten­ab­stand von 150 cm. Die über­ho­len­den Kraft­fahr­zeu­ge ori­en­tie­ren sich da­bei vor al­lem an den Mar­kie­run­gen auf der Fahr­bahn und re­agie­ren nur un­zu­rei­chend auf die Po­si­ti­on der Rad­fah­rer. Oft über­ho­len die Kraft­fahr­zeug­füh­rer den Rad­fah­rer ohne Ver­las­sen des ei­ge­nen Fahr­strei­fens.“

Quel­le: Un­fall­for­scher der Ver­si­che­rer UDV

Dar­aus er­ge­ben sich Emp­feh­lun­gen, die Ib­ben­bü­ren wirk­lich fahr­rad­freund­lich ma­chen wür­den:

  • We­gen der Ge­fahr von Doo­ring-Un­fäl­len soll­ten, so­wohl bei Rad- als auch bei Schutz­strei­fen, Si­cher­heits­trenn­strei­fen mit ei­ner Brei­te von 0,75 m zu par­ken­den Fahr­zeu­gen mar­kiert wer­den.
  • Da­mit vor­bei­fah­ren­de Fahr­zeu­ge ge­nü­gend Si­cher­heits­ab­stand ein­hal­ten kön­nen, soll­ten Rad­fahr­strei­fen stets ei­nen Si­cher­heits­trenn­strei­fen von 0,75 m Brei­te zur Fahr­bahn er­hal­ten.
  • An Stel­len ohne Park­mög­lich­kei­ten soll­ten die­se Flä­chen auch durch Bar­ken mar­kiert wer­den.
  • Rad­fahr­strei­fen soll­ten min­des­tens 1,85 m breit sein.
  • Bei der An­la­ge von Schutz­strei­fen soll­te be­rück­sich­tigt wer­den, dass laut Re­gel­werk mög­li­che Fahr­bahn­brei­ten von 4,5 m für das Be­geg­nen zwei­er Pkw mit heut­zu­ta­ge gän­gi­gen Fahr­zeug­brei­ten nicht aus­rei­chen.
  • Un­ab­hän­gig von der an­ge­ord­ne­ten Art der Rad­ver­kehrs­füh­rung muss ein Min­dest-Sei­ten­ab­stand von 1,5 Me­tern ein­ge­hal­ten wer­den. Kann die­ser nicht ein­ge­hal­ten wer­den, be­steht für Fahr­zeug­füh­rer gem. § 5 Abs. 4 Satz 2 StVO ein so ge­nann­tes „fak­ti­sches Über­hol­ver­bot“. Dar­auf soll­te durch Schil­der und Mar­kie­run­gen hin­ge­wie­sen wer­den.
  • Ver­stö­ße ge­gen das Park- bzw. Hal­te­ver­bot auf den Strei­fen müs­sen ent­spre­chend kon­se­quent über­wacht und ge­ahn­det wer­den.

Fa­zit: Wer täg­lich mit dem Rad fährt, kennt es, alle an­de­ren ver­mu­ten es. Rad­fah­ren in Ib­ben­bü­ren ist we­der ein­fach noch si­cher. Wir ha­ben et­li­che Über­hol­ab­stän­de auf den Haupt­ver­kehrs­stre­cken in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten ge­mes­sen und kön­nen die For­schungs­er­geb­nis­se des UDV be­stä­ti­gen. Die wis­sen­schaft­li­chen Er­geb­nis­se soll­ten nicht wei­ter igno­riert wer­den – die Ver­bes­se­rung der Si­cher­heit von Rad­fah­ren­den in Ib­ben­bü­ren soll­te drin­gend ver­bes­sert wer­den.

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Und wenn Ihr auch et­was für ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge tun wollt, dann könnt Ihr an un­se­rer mo­nat­li­chen Demo teil­neh­men!

Cri­ti­cal Mass Demo, je­den letz­ten Frei­tag im Mo­nat, um 17.30 Uhr am Bür­ger­haus!

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