All­tags­rad­ler wer­den, Teil 1

Ein­stei­ger — wenn Sie er­ken­nen, dass Sie nicht je­den Tag mit dem Auto fah­ren wol­len aber bis­her doch eher we­ni­ger mit dem Rad ge­fah­ren sind.

Wie lang sind Ihre täg­li­chen Wege? Wenn Sie nur we­ni­ge Ki­lo­me­ter fah­ren müs­sen um Ihre Be­sor­gun­gen zu er­le­di­gen, dann lohnt sich der Blick auf ein Fahr­rad! Wenn Sie sich erst mal ans Rad­fah­ren ge­wöhnt ha­ben, wer­den sie den Fahrt­wind lie­ben und die Be­we­gung zu schät­zen wis­sen! Aber zu­nächst…

Ge­sund­heits-Check – der All­ge­mein­zu­stand soll­te un­be­dingt be­ach­tet wer­den! Sind Sie fit fürs Rad­fah­ren? Be­we­gen Sie sich re­gel­mä­ßig und das Fahr­rad ist jetzt nur eine wei­te­re Mög­lich­keit sich zu be­we­gen? Ma­chen Ih­nen kur­ze Stre­cken schon zu schaf­fen, egal ob zu Fuß oder mit dem Rad? All das soll­ten Sie be­den­ken und sich ent­spre­chend dar­auf vor­be­rei­ten. Im Zwei­fels­fall sorgt ein Be­such beim Haus­arzt si­cher für Ge­wiss­heit. Tau­cher und Ver­eins­sport­ler ge­hen re­gel­mä­ßig zum Sport­arzt.

Für den ge­wöhn­li­chen Haus­ge­brauch reicht auch ein Blick in die Ta­bel­le:

- un­ter 30-Jäh­ri­ge er­rei­chen Bron­ze, wenn Sie 20 km Rad fah­ren in­ner­halb von ca. 56 Mi­nu­ten.

- un­ter 60-Jäh­ri­ge er­rei­chen Bron­ze, wenn Sie 20 km Rad fah­ren in­ner­halb von ca. 71 Mi­nu­ten.

Quel­le: Sport­ab­zei­chen — Leis­tungs­über­sicht

Soll­ten die­se 20 km noch zu viel sein, be­gin­nen Sie ein­fach mit kür­ze­ren Stre­cken. Ein­mal zum Aa­see und drum­her­um oder ein­mal in den Teu­to­bur­ger Wald zur „Schö­nen Aus­sicht“ und zu­rück sind viel­leicht ein gu­ter An­fang. Klei­ne Stre­cken im All­tag kön­nen aber auch schon ein­ge­baut wer­den, z.B. zum Bä­cker oder zum Kaf­fee­trin­ken in die In­nen­stadt.

Durch re­gel­mä­ßi­ge Be­we­gung an der fri­schen Luft kön­nen Sie bald mer­ken, dass sich Ihr Kör­per durch­aus an­ders an­fühlt. Sie wer­den leich­ter at­men, kön­nen Sau­er­stoff schnel­ler trans­por­tie­ren, Mus­keln und Ge­fä­ße er­hö­hen ihre Span­nung und viel­leicht senkt sich so­gar der Blut­druck. Kurz­um, Sie füh­len sich wahr­schein­lich vi­ta­ler und ins­ge­samt bes­ser!

Fahr­rad-Check – Das Fahr­rad Ih­rer Wahl soll­te auch all­tags­taug­lich sein. Sie möch­ten täg­lich da­mit un­ter­wegs sein, da lohnt sich schon ein Blick auf die Tech­nik. Die Sat­tel­hö­he und der Len­ker müs­sen gut ein­ge­stellt sein.

  • Schutz­ble­che und Ge­päck­trä­ger sind auch sehr hilf­reich, denn Sie wol­len sau­ber blei­ben und auch eine klei­ne Ta­sche trans­por­tie­ren kön­nen,
  • na­tür­lich müs­sen die Brem­sen funk­tio­nie­ren
  • und für die dunk­le Jah­res­zeit ist eine kor­rek­te Be­leuch­tung vor­ge­schrie­ben.
  • Schließ­lich darf eine Klin­gel nicht feh­len!

Wenn Sie kein Tüft­ler sind und auch kein Werk­zeug ha­ben, be­su­chen Sie bit­te ei­nen der Fahr­rad-Lä­den in Ib­ben­bü­ren. Fir­ma Goe­ke an der Müns­ter­stra­ße, Ko­n­er­mann an der Gra­ven­hors­ter Stra­ße, Feld­käm­per in der May­bach­stra­ße und Hel­mig in Rie­sen­beck sind be­stimmt ger­ne be­reit, Ih­nen wei­ter zu hel­fen.

Sat­tel & Sat­tel­hö­he – Die rich­ti­ge Höhe und der rich­ti­ge Sat­tel sind wich­tig für die Fahr­freu­de mit dem Rad. Ist der Sat­tel zu tief, wer­den die Knie be­las­tet. Ist er zu hoch, wird der Be­cken­kno­chen stra­pa­ziert. Bei­des ist un­an­ge­nehm und dar­um gibt es hier den wich­ti­gen Tipp zum Sat­tel!

Stel­len Sie sich ne­ben Ihr Rad und er­füh­len Sie Ih­ren Be­cken­kno­chen. Die­ser Be­cken­kno­chen soll­te an die Au­ßen­kan­te des Sat­tels sto­ßen.

Die Höhe wird ent­we­der mit dem Schnell­span­ner an der Sat­tel­stüt­ze fest­ge­schraubt oder mit ei­ner Schrau­be. Meist ist es ein In­nen­sechs­kant, auch als Im­bus be­kannt. Sie kön­nen sich auch mit ei­nem Stift eine Mar­kie­rung an die Sat­tel­stüt­ze ma­chen. Dann fin­den Sie im­mer wie­der Ihre Ein­stel­lung für den Sat­tel wie­der.

Kurz-zu-lang-Trai­ning – Be­son­ders am An­fang ist es wich­tig, sich nicht zu über­for­dern. Wenn man von der ers­ten Fahrt wie­der kommt und ta­ge­lang Mus­kel­ka­ter hat, gibt man sehr schnell auf. Da­her soll­te man lang­sam an­fan­gen. Ver­su­chen Sie es zu­nächst mal zum nächs­ten Bä­cker. Meist ist der Weg zum Bä­cker für Rad­fah­ren­de auch kür­zer, das Par­ken un­kom­pli­zier­ter. Stei­gern kann man die Stre­cken, in­dem man beim nächs­ten Mal in die Stadt fährt. Ein Korb auf dem Ge­päck­trä­ger, eine Sat­tel­ta­sche oder so­gar ein Ruck­sack kön­nen klei­ne Ein­käu­fe auf­neh­men. Oder man fährt ein­fach so auf ei­nen Kaf­fee in die In­nen­stadt. Abends könn­te man auch mal ins Kino fah­ren. In ei­ner lau­en Som­mer­nacht ist der Heim­weg dann um so schö­ner.

Wenn die Kon­di­ti­on bes­ser wird, kön­nen schnell län­ge­re Stre­cken in An­griff ge­nom­men wer­den, etwa zum Ein­kau­fen oder ins nächs­te Frei­bad. Eine Rad­tour am Wo­chen­en­de zeigt dann den Meis­ten, wie un­ab­hän­gig und frei man mit dem Rad durch die Land­schaft fah­ren kann. Ver­su­chen Sie es, es lohnt sich.

Schloss & Schlie­ßen – Ein ganz wich­ti­ges The­ma, denn egal wie teu­er oder wie alt das Fahr­rad ist, ein Dieb­stahl tut im­mer in der See­le weh. Da­her ist es wich­tig, ein gu­tes Schloss zu be­nut­zen. Nach Mög­lich­keit soll­te das Rad auch im­mer an ei­nem sta­tio­nä­ren Ge­gen­stand fest­ge­schlos­sen wer­den. Weg­tra­gen soll so schwer wie mög­lich ge­macht wer­den. Es gibt un­ter­schied­li­che Sys­tem, die für das je­wei­li­ge Rad gut sind. Eine Be­ra­tung und ent­spre­chen­de Schlös­ser gibt es in den Fahr­rad­ge­schäf­ten der Stadt!

Zeit­pla­nung – Im Som­mer ist der An­fang am leich­tes­ten, es ist warm und meist tro­cken. Das Ra­deln macht auf vie­len Stre­cken be­son­de­ren Spaß und soll­te die Mo­ti­va­ti­on ver­stär­ken. Je öf­ter man sei­ne Wege mit dem Rad er­le­digt, des­to bes­ser kann man auch die Zei­ten ein­schät­zen und sei­ne Stre­cken ent­spre­chend pla­nen. Vie­le wer­den über­rascht sein, wie schnell man bei­spiels­wei­se in die Stadt kommt oder zum Schwimm­bad. Au­ßer­dem macht man sich un­ab­hän­gig von Bus­sen und Bah­nen und vom Auto so­wie­so. Und ganz ehr­lich, manch­mal ist ein we­nig Zeit­druck auch ein gu­ter Trai­nings­part­ner.

Wer es ge­nau­er wis­sen will kann fürs Ra­deln auch Goog­le, Ko­moot oder Geo­Ve­lo be­nut­zen. Das Han­dy wird so zum Na­vi­ga­tor und zeigt Stre­cke und Zeit ge­nau an.

Stre­cken­pla­nung – Bei der Stre­cken­pla­nung wird es span­nend. Ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge sind lei­der nicht selbst­ver­ständ­lich. Wenn man öf­ter mit dem Rad un­ter­wegs ist, wird man schnell mer­ken, wo man sich wohl fühlt.

Ent­lang der Haupt­stra­ßen feh­len oft ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge. Au­tos und LKWs ma­chen das Ra­deln oft un­an­ge­nehm. Es gibt aber auch al­ter­na­ti­ve Stre­cken, durch Wohn­stra­ßen, ent­lang von Fahr­rad­stra­ßen oder auch ent­lang der Aa. Auch am Aa­see gibt es in­zwi­schen an­ge­neh­me Wege, die man sich mit den Zu­fuß­ge­hen­den teilt.

Ei­ni­ge „Schleich­we­ge“ ha­ben wir auf un­se­rer Sei­te schon be­schrie­ben. Über wei­te­re Tipps und Kom­men­ta­re freue wir uns im­mer.

Jetzt seid Ihr dran. Steigt aufs Rad und fahrt los, es wird schon klap­pen. Au­ßer­dem macht es auch Spaß, neue Rou­ti­nen zu fin­den. Teilt uns Eure Er­fah­run­gen mit und schreibt ei­nen Kom­men­tar! Wir freu­en uns drauf…

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