Laggenbeck ist mit ~9.500 Einwohnern der größte Ortsteil von Ibbenbüren. Zwischen Laggenbeck und Ibbenbüren gibt es eine Verbindung mit dem Zug und drei Straßen. Laggenbeck durchkreuzen drei wichtige Straßen. Ich habe die Ibbenbürener Straße und die Mettinger Str. / Tecklenburger Str. dokumentiert. Warum nur der Velo-Score “D” angebracht ist, erkläre ich im weiteren Text.
Inhaltsverzeichnis
Ibbenbürener Str.
Die Ibbenbürener Straße beginnt mitten im Ort als unscheinbare, gepflasterte Tempo 30 Zone und endet am Kreisverkehr. Dort fahren Radelnde meistens über die Ledder Str. (L594) weiter nach Ibbenbüren.
Richtung Laggenbeck
Kurz hinter dem Kreisverkehr L594/K24 endet der Radweg. Der Pfad zwischen Kreisverkehr und Ortseingangsschild ist eine Einstimmung auf dass, was uns in Laggenbeck erwartet. Wie man auf dem ersten Foto sieht, ist das kein Radweg, sondern ein schmaler, schlecht asphaltierter Weg entlang der viel befahrenen Ibbenbürener Straße.
Der vermeintliche Radweg ist nicht beschildert und auch nicht baulich vom Gehweg getrennt. Man kann zwar eine rote Pflasterung erkennen, aber das begründet kein Radweg und schon gar nicht einen benutzungspflichtigen Radweg:
Wir sind der Meinung, dass die Strassenbauer der Stadt Ibbenbüren mal wieder die Rechte und Interessen von uns Radelnden ignorieren und uns bewusst in Gefahr und in eine Mitschuld bei möglichen Unfällen bringen!
Richtung Ibbenbüren
Wer von Laggenbeck in Richtung Ibbenbüren fährt, um z.B. mit dem Rad die Einkaufmärkte an der Ibbenbürener Straße zu erreichen, der muss gut aufpassen. Der Weg in Richtung Ibbenbüren ist bestenfalls ein Gehweg, der für Fahrräder freigegeben ist. Hier sind wir radelnden nur zu Gast, müssen Schrittgeschwindigkeit fahren und bei Grundstücksausfahrten besonders vorsichtig sein, notfalls absteigen.
Auf dem Foto erkennt man einen komplett rot gepflasterten Weg, der viel zu schmal für einen benutzungspflichtigen Radweg wäre. An der Einmündung zu den Einkaufsmarkt werden wir Radler regelmäßig “übersehen”, denn die KFZ sind mit dem Abbiegevorgang beschäftigt oder fahren zu weit auf den vermeintlichen Radweg, weil die Sicht nach rechts so schlecht ist…
Mettinger & Tecklenburger Str.
Die L796 durchzieht Laggenbeck von Nord nach Süd. Diese Straße durchtrennt den Ortsteil regelrecht. Seit Jahren engagiert sich die Bürgerinitiative gegen das Verkehrschaos in Laggenbeck für nachhaltige Verbesserung der Verkehrssituation. Dort findet man zahlreiche Fotos und Berichte über die L796. Daher habe ich nur wenige Fotos:
Schutzstreifen bietet keinen Schutz! Es ist das Feigenblättchen der Straßenplaner der Stadt Ibbenbüren um fahrradfreundlich zu wirken. KFZ nehmen kaum Abstand, parkende Autos verengen, sich öffnende Türen bedeuten Lebensgefahr…
Und wenn dann noch auf Zebrastreifen verzichtet wird, Schutzstreifen an den Überquerungshilfen einfach aufhören, Schutzstreifen durch zu tiefe Gully verengt werden, dann ist klar: Ibbenbüren ist fahrradunfreundlich!
Fahrradstraße “An der Bahn”
Wo viel Schatten ist, muss auch irgendwo ein Licht leuchten.
In Laggenbeck wird die Straße “An der Bahn” zu einer Fahrradstraße umgebaut. Die Bauarbeiten sind im vollen Gange und wir begrüßen den Ausbau! Aus Laggenbeck hat uns der Hinweis erreicht, dass die Fahrradstraße im Gebiet von Laggenbeck nicht beleuchtet ist. Außerdem fehlen Beschränkungen zu den Anliegern. “Anlieger frei” ist schon gut, wird jedoch meistens nicht beachtet. Daher nur der Velo-Score “B”.
Die Fahrradstraße “An der Bahn” in Laggenbeck geht in den Wieskebrook und dann in die Wilhelmstraße über. Besonders gut ist die Kreuzung Wieskebrook / Lauweg gelungen. Dort hat die Fahrradstraße Vorfahrt!
Warum wundert es mich nicht, dass die wirklich gute Fahrradstraße auf dem Stadtgebiet von Ibbenbüren endet? Hinter der Kreuzung Wilhelmstraße / Dörnebrink ist Schluss mit Lustig: Kein Radweg entlang der Wilhelmstraße, Schade!
Nachträge von Antonius
Antonius hat uns viele Hinweise auf weitere Schwachstellen in Laggenbeck geschrieben:
Brüder-Grimm-Straße
Die Brüder-Grimm-Straße beginnt in Laggenbeck an der Bahnbrücke. Es gab da mal Schilder die den Gehweg für Fahrräder freigegeben haben. Die Schilder sind weg. Also muss ich als Radfahrer die Straße benutzen. Die Straße besteht aus jede Menge Halbinseln, die ich umkurven muss. Sehr unangenehm, wenn hinter einem ein Auto ist, welches vorbei will.
Kümperweg, Bismarckweg
Der Kümperweg geht in den Bismarckweg über. Der Kümperweg ist stark befahren von Autos. Es gibt Stellen, an denen sich 2 Autos nicht begegnen können. Es wird schon eng bei einem Auto und einem Fahrrad. Beide Straßen sind von den Betonlastern, die den Theodorschacht zugekippt haben, stark beschädigt. Man hat zwar im Vorfeld gesagt, die Wege würden nach der Aktion repariert, aber leeres Versprechen. Die Straßen runter zu fahren ist lebensgefährlich, nicht nur im Dunkeln, auch am Tage. Natürlich, wie alle Straßen in Laggenbeck, ohne Beleuchtung. Außerdem sind Brüder-Grimm-Straße, Kümperweg und Bismarckweg als Radweg nach Mettingen ausgeschildert.
Osnabrücker, Rheiner Straße
Dann kommen Osnabrücker und Rheiner Straße. Hier sind alle Bushaltestellen für Radfahrer gefährlich. Es gibt zwar Buchten für die Busse, aber nur für diese. Die Busse stehen hinter dem dicken weißen Streifen, die Autos können geradeaus fahren, aber der Radfahrer guckt in die Röhre. Wenn ich an dem Bus vorbei will, muss ich immer auf die Fahrbahn ausweichen. Jetzt könnte man ja sagen, das wussten die Planer früher nicht besser, aber es gibt eine nagelneue Haltestelle beim Autohaus gegenüber, die ist genauso bescheiden. Die einzige Bushaltestelle, die gelungen ist, ist die an der Abzweigung zur Mettinger Straße Richtung Laggenbeck, da geht der Radweg hinter der Haltestelle her.
Wenn ich vom Bismarckweg komme, biege ich links ein auf die Osnabrücker Straße. Da ist für einige 100 Meter ein Radweg, der endet an der Kreuzung mit der Alpenstraße. Jetzt muss ich auf den Radweg an der Straße, oder Mehrzweckstreifen, oder was auch immer das sein mag. Ganz am Anfang kurz hinter Kreuzung, ist nur 1x ein Fahrrad auf die Straße gemalt. Danach muss man hin und wieder auf den Bürgersteig wechseln, dann wieder zurück auf die Straße. Alles sehr schlecht gemacht für Radfahrer. Auch ganz unsauber gekennzeichnet. Eigentlich gar nicht.
Burgweg
Jetzt zu den Straßen, wenn ich von Laggenbeck aus ins schöne Aatal will.
Da könnte ich zum einen über den Burgweg fahren. Im Anfang, wenn man von der Tecklenburger Straße einbiegt ist alles gut. Normale Straße, Bürgersteig beidseitig. Wenn man aber über den Berg kommt, ist alles anders. Da wo der Bürgersteig aufhört, ist ein Kindergarten und Tempo 30. Da hat irgendein Witzbold einen dicken weißen Streifen auf die Straße gemalt. Warum auch immer. Wenn man sich hinter den Streifen begibt, in Fahrtrichtung aus dem Ort raus, steht man plötzlich vor dem nichts. Diese Schutzzone endet abrupt vor der Autobahnbrücke ohne den geringsten Hinweis wie es weiter gehen könnte. Die andere Fahrrichtung ist auch nicht besser. Die Kurve hinter oder vor der Autobahnbrücke ist gefährlich, für Radfahrer und Fußgänger. Man hat keine Ahnung wie man sich verhalten könnte.
Bocketaler Straße
Die nächste Möglichkeit ins Aatal zu kommen wäre die Bocketaler Straße. Hier biegt man zunächst von der Ibbenbürener Straße rechts ab. Da setzt sich erst mal die rote Pflasterung fort. Endet aber nach einigen 100 Metern im nichts. Jetzt könnte man die Straßenseite wechseln. Da ist ein Weg für Fußgänger oder Radfahrer oder was auch immer. Zu Wechseln hilft aber nicht viel, weil, der Weg endet auch im nichts. Da kann man nur nochmals die Straßenseite wechseln, und versuchen sich ins Aatal zu retten, bevor man von den vielen Autos die zur Autobahn wollen behindert wird. Die Straße ist übrigens sehr schlecht asphaltiert und für Radfahrer nicht geeignet.
Alstedder Straße
Dann gibt es da noch die Alstedder Straße von Laggenbeck nach Ibbenbüren. Beginn an der Mettinger Straße. Diese Straße hat durchgängig einen Radweg bis zum Einzelhandelsmarkt. Dahinter??? Der Radweg geht so, im Anfang. Im Bereich Alstedde, sehr eng, knubbeliger Belag und tiefer Graben. Nix für unsichere Radfahrer bei Gegenverkehr. Wenn man diesen Radweg mit den Wegen am und zum Aasee vergleicht, dann schneidet der schlecht ab. Natürlich auch ohne Beleuchtung.
Velper Straße
Als letztes die Velper Straße. Diese Straße ist Kilometer lang immer parallel zur Bahnlinie. Die Straße ist ein ausgeschildeter Radweg und wird, vor allem am Wochenende, von Radfahrern gerne benutzt. Wenn die Straße nur für Radfahrer wäre, super. Aber es gibt schnell fahrende Autos in beiden Richtungen. Man hat da ständig ein schlechtes Gefühl, wenn Autos von hinten kommen. Eine Straße zum Wohlfühlen für Radfahrer sieht anders aus.
Fazit
Laggenbeck wird von der Stadt Ibbenbüren in allen Bereichen vernachlässigt. Wahrscheinlich wird jetzt 20 Jahre lang auf das Stückchen Fahrradstraße an der Bahn verwiesen. Und es gibt keinen einzigen durchgängig Beleuchteten Radweg von Laggenbeck nach Ibbenbüren, auf dem zB. Schüler im Dunkeln sicher fahren könnten.
1 Kommentar
Grundsätzlich stimmt alles. Ich hätte noch ein paar zusätzliche Infos.
Bei der Ibbenbürener Straße ist das erste Stück von der Kirche bis zur Kreuzung Bocketaler Straße in einem katastrophalen Zustand. Man kann da nicht mal laufen, geschweige denn Fahrrad fahren.
In Verlängerung folgt hinter dem Kreisverkehr die Ledder Straße. Hier gibt es jetzt teilweise eine neue Asphalt Decke, aber wie immer, wenn man Laggenbeck näher kommt fehlt hier mal wieder die Beleuchtung. Näher an Ibbenbüren ‚ab Wittenbrink gibt es dann wieder Licht.
Der Straße an der Bahn würde ich die nicht die Note “B” geben, solange da 2km Beleuchtung fehlen.
Wegen dieser fehlenden Beleuchtung, und fehlenden 100m Radweg am Kreisverkehr zur Autobahn habe ich schon an die Stadt geschrieben.
Beim Radweg hat man mir geschrieben das kostet 10000€,und das Geld hat die Stadt nicht. Bei der Beleuchtung schreibe ich jährlich, und werde immer wieder auf das nächste Jahr vertröstet.
Fazit: Wenn man einen richtigen Radweg mit Beleuchtung haben möchte, muss man an den Aasee ziehen. Da spielt Geld keine Rolle.
Ich noch mehr Mängel, die schicke ich gesondert