Si­cher­heit von Rad­fahr­strei­fen

Oft wer­den Schutz­strei­fen mar­kiert, weil bei der Pla­nung kein Platz mehr für gute Fahr­rad-In­fra­struk­tur ge­blie­ben ist.

Die sub­jek­ti­ve Ver­kehrs­si­cher­heit wird viel und kon­tro­vers dis­ku­tiert. Vor ei­ni­gen Jah­ren ha­ben die Un­fall­for­scher der Ver­si­che­rer, kurz UDV, das un­ter­sucht. Seit­dem ist be­kannt, dass Rad­fah­ren­de sich auf Schutz­strei­fen nicht si­cher füh­len und häu­fig auf Geh­we­ge aus­wei­chen.

Au­to­fah­ren­de miss­ver­ste­hen die Strei­fen am Fahr­bahn­rand oft falsch und nut­zen die Strei­fen zum Hal­ten oder Par­ken. Oft kann man be­ob­ach­ten, das Rad­fah­ren­de da­durch be­hin­dert wer­den. Hin­zu kommt, dass beim Über­ho­len von Radler:innen der Sei­ten­ab­stand von 1,5 Me­tern sehr oft nicht ein­ge­hal­ten wird. Sehr oft heißt hier: Bei mehr als 50% der Über­hol­vor­gän­ge wird zu eng über­holt — das ha­ben Mes­sun­gen zum The­ma er­ge­ben.

Über­ho­len­de Autofahrer:innen ori­en­tie­ren sich vor al­lem an den Mar­kie­run­gen auf der Stra­ße und be­ach­ten nur un­zu­rei­chend die Po­si­ti­on des Ra­deln­den. Oft wird die ei­ge­ne Fahr­bahn­sei­te beim Über­ho­len gar nicht ver­las­sen.

Kurz­um: Radfahrer:innen wer­den be­hin­dert und zu eng über­holt. Hohe Un­fall­dich­ten zei­gen sich ins­be­son­de­re an schma­len Schutz­strei­fen und an Stra­ßen, an de­nen ge­parkt wird. Un­fäl­le mit dem „ru­hen­den Ver­kehr“ ste­hen da­bei in Zu­sam­men­hang mit ge­öff­ne­ten Fahr­zeug­tü­ren.

Die Un­fall­for­scher der Ver­si­che­rer emp­feh­len da­her:

  • Schutz­strei­fen soll­ten ver­bind­lich und durch­ge­hend mit ei­nem 75cm brei­ten Trenn­strei­fen zu par­ken­den Au­tos mar­kiert wer­den
  • Schutz­strei­fen soll­ten min­des­tens 1,85 Me­ter breit sein
  • wenn Schutz­strei­fen mar­kiert wer­den, soll­te die Brei­te der ver­blei­ben­den Rest­fahr­bahn für den mo­to­ri­sier­ten Ver­kehr min­des­tens 5m be­tra­gen
  • Park- und Hal­te­ver­bo­te auf den Strei­fen soll­ten kon­se­quent über­wacht und ge­ahn­det wer­den
Quel­le — ADFC und UDV

Die Un­ter­su­chun­gen des UDV fan­den be­reits 2019 statt. Die Er­geb­nis­se sind also fünf Jah­re alt. Ob die­se Neu­ig­keit be­reits im Kreis oder in Ib­ben­bü­ren be­kannt ist, wis­sen wir nicht.

Die ge­ra­de frisch ge­kenn­zeich­ne­ten Li­ni­en in der Bock­ra­de­ner Stra­ße deu­ten auf eine Brei­te von ca. 1,2 Me­tern. Ver­gleichs­wei­se viel für Ib­ben­bü­ren, ent­spricht aber nicht den Emp­feh­lun­gen und si­cher fühlt man sich auch nicht. Mehr ist bei uns of­fen­bar nicht mög­lich.

So sieht eine Ein­la­dung an den Rad­ver­kehr aus!

Wie ma­chen denn das die Nie­der­län­der? Die mar­kie­ren farb­lich und ein we­nig groß­zü­gi­ger. So wird auch op­tisch ver­deut­licht, wie viel Platz Rad­fah­ren­de brau­chen, um sich si­cher zu füh­len.

Des­halb or­ga­ni­sie­ren wir je­den letz­ten Frei­tag im Mo­nat eine Cri­ti­cal Mass Fahr­rad-Demo. Wir möch­ten den Ver­kehr nicht blo­ckie­ren, son­dern zei­gen, dass wir auch Ver­kehrs­teil­neh­mer sind. Mehr Rück­sicht auf schwä­che­re Ver­kehrs­teil­neh­mer und bes­se­re Rad­we­ge wä­ren da schon ein Fort­schritt!

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