Fahrradstation(en) in Ib­ben­bü­ren

Wie kann man bei uns ver­schie­de­ne Ver­kehrs­mit­tel kom­bi­nie­ren? Der Mo­dal Split in Ib­ben­bü­ren!

Fahr­rad­stän­der am Bahn­hof Ib­ben­bü­ren

Wie kann man aufs Auto ver­zich­ten, um in eine an­de­re Stadt zu fah­ren oder auch re­gel­mä­ßig zur Ar­beit zu pen­deln? Schnell kommt man auf den Ge­dan­ken, mit dem Rad zum Bahn­hof zu fah­ren! Dort müss­te man al­ler­dings das Rad an­schlie­ßen und un­be­auf­sich­tigt ste­hen las­sen, im­mer in der Hoff­nung, dass es Abends noch dort steht. Also be­nut­zen ei­ni­ge Leu­te alte Rä­der, die schon et­was gam­me­lig sind und am Bahn­hof vor-sich-hin-ros­ten kön­nen. Auch ein Dieb­stahl oder Be­schä­di­gun­gen kön­nen ei­nem al­ten Draht­esel nichts mehr an­ha­ben.

Aber was ma­che ich, wenn ich ein teu­res E‑Bike habe und kein Gam­mel-Rad nut­zen möch­te? Ein­fa­che Ant­wort und wird auch schon seit Jah­ren in vie­len Or­ten be­trie­ben, man be­nutzt eine Fahr­rad-Sta­ti­on!

In­zwi­schen wer­den Fahr­rad­sta­tio­nen im­mer be­lieb­ter. Müns­ter und Os­na­brück ma­chen es vor, Wa­ren­dorf und Vech­ta bie­ten auch eine Sta­ti­on für Rä­der an! Vie­le Städ­te und Kom­mu­nen be­trei­ben eine sol­che Sta­ti­on, meist in der Nähe von Bahn­hö­fen. Es wer­den da­bei mög­lichst die­se Grund­funk­tio­nen er­füllt:

  • Kos­ten­pflich­ti­ges, be­wach­tes Ab­stel­len von Fahr­rä­dern in ge­schlos­se­nen Räu­men
  • E‑Bike La­de­sta­tio­nen, Stell­plät­ze mit Strom­an­schluss und ab­schließ­ba­ren Käs­ten für die La­de­ge­rä­te
  • Ver­leih von Fahr­rä­dern, kann ja mal sein, dass Gäs­te der Stadt auch ein Rad nut­zen möch­ten
  • Ser­vice­sta­tio­nen mit Luft­pum­pe und Schrau­ben­schlüs­sel, Zan­ge und In­bus
  • Re­pa­ra­tur­ser­vice für Fahr­rä­der, das Rad steht ja eh den gan­zen Tag am Bahn­hof

Das größ­te Fahr­rad­park­haus der Welt (12.500 Plät­ze) steht üb­ri­gens seit 2019 in Ut­recht, NL. Wen wundert‘s? Es ist üb­ri­gens so groß, dass ein deut­scher Au­to­fah­rer irr­tüm­lich mit sei­nem Auto hin­ein fuhr und für Cha­os sorg­te. Er hat­te tat­säch­lich ge­dacht, er kön­ne die ein­deu­ti­ge Be­schil­de­rung igno­rie­ren und muss­te um­ständ­lich hin­aus ge­schleppt wer­den.

Gäh­nen­de Lee­re!

Na ja, und wie sieht es bei uns in Ib­ben­bü­ren aus?
An den Bahn­hö­fen: Ab­ge­schlos­se­ne Kä­fi­ge ste­hen be­reit. Re­gis­trier­te Kun­den der Fahr­rad­sta­tio­nen kön­nen mit ei­nem Schlüs­sel die Tür öff­nen und ei­nen der we­ni­gen Plät­ze nut­zen.

Der Rest der Nut­zer steht im Frei­en, an ein­fa­chen Ab­stell-An­la­gen. Dort lässt man aber eher nicht ein auch nur ei­ni­ger­ma­ßen wer­ti­ges Rad ste­hen. Folg­lich sind die Stell­plät­ze auch kaum be­legt, der Kä­fig wird als La­ger­platz für alte Kühl­schrän­ke ge­nutzt. Vor den Kä­fi­gen sam­meln sich die Rä­der!

Rad-Sta­ti­on am Bahn­hof von En­sche­de, dop­pel­stö­ckig und über­dacht!

Da­bei könn­te es so ein­fach sein! Im be­nach­bar­ten Os­na­brück ste­hen zeit­ge­mä­ße An­la­gen und am Sta­di­on von En­sche­de steht ein gro­ßes Zelt mit dop­pel­stö­cki­gen Fahr­rad­stän­dern. Die An­la­ge wird per Vi­deo über­wacht und ist prop­pen­voll.

Man be­den­ke, der Stell­platz von ei­nem Auto bie­tet Raum für ca. zehn Rä­der und wenn es dop­pel­stö­cki­ge Fahr­rad­stän­dern wä­ren, könn­ten so­gar zwan­zig Rä­der den Raum nut­zen. Ein Wach­dienst könn­te die Auf­sicht über­neh­men und auch für Sau­ber­keit sor­gen. Wei­te­re Dienst­leis­ter könn­ten Fahr­rad-Ge­schäf­te sein! Ib­ben­bü­ren hat ei­ni­ge, die viel­leicht da­von über­zeugt wer­den kön­nen, am Bahn­hof eine Fi­lia­le zu er­öff­nen.

Un­be­nutzt und ver­schlos­sen, war­um wohl?

An den Pend­ler-Park­plät­zen sind Fahr­rad-Sta­tio­nen ge­baut wor­den! Lei­der wer­den die­se nicht ge­nutzt oder man ver­steht den Ge­dan­ken da­hin­ter nicht! Was für ein in­ter­es­san­ter Ge­dan­ke das sein könn­te er­fährt man in Gro­nin­gen oder in Bam­berg! In Ib­ben­bü­ren er­war­tet man, dass man mit dem Auto bis zum Pend­ler-Park­platz fährt, um­steigt auf ein Rad, um in die In­nen­stadt zu ge­lan­gen. Dort, wo das Par­ken eh über­all und güns­tig mög­lich ist! Lie­be Ver­wal­tung, wer macht denn so was??

Aber mit dem Bahn­hofs­neu­bau wird ja dann wohl eine Fahr­rad­sta­ti­on be­rück­sich­tigt! Ja ja, aber wann soll die denn in Be­trieb ge­hen? In fünf (op­ti­mis­tisch) oder zehn (rea­lis­tisch) Jah­ren? Bis da­hin soll­ten wir schon wei­ter sein mit un­se­ren Maß­nah­men für den Mo­da­len Split!
Hat­te Ib­ben­bü­ren nicht auch eine Kli­ma-Of­fen­si­ve ge­star­tet? Ja, da war mal was, im März 2020!

Fa­zit: Die Ideen der Ver­wal­tung ge­hen am Be­darf vor­bei! Ab­schließ­ba­re Fahr­rad-Kä­fi­ge wer­den an Pend­ler-Park­plät­zen ge­baut, Leih­rä­der gibt es bei der Stadt­bü­che­rei lei­der nicht mehr!

1 Kommentar

Schreibe einen Kommentar zu Peter WellmannAntworten abbrechen