Vo­gel-Strauß-Po­li­tik?

Oder steht nur die Fahr­rad-Am­pel auf Rot?

Seit über zwei Jah­ren en­ga­gie­ren wir uns jetzt für ein­fa­che und si­che­re Rad­we­ge in Ib­ben­bü­ren. Im­mer wie­der zei­gen wir Stel­len im Stadt­ge­biet auf, die aus un­se­rer Sicht un­si­cher, ge­fähr­lich oder recht­lich un­ein­deu­tig sind. Wir ha­ben ei­ni­ge Ge­sprä­che mit den Ent­schei­dungs­trä­gern im Rat­haus ge­führt und hat­ten zu­min­dest den Ein­druck, dass man un­se­re Dar­stel­lun­gen wahr­nimmt.

Un­se­re kom­mu­na­le Ge­mein­schaf­ten wird von der öf­fent­li­chen Ver­wal­tung or­ga­ni­siert und ver­wal­tet. Das ist nicht nur im Grund­ge­setz so ge­re­gelt, son­dern macht auch viel Sinn: Kom­mu­na­le Selbst­ver­wal­tung kann auf re­gio­na­le Be­dürf­nis­se und Not­wen­dig­kei­ten bes­ser re­agie­ren. Au­ßer­dem sorgt die Selbst­ver­wal­tung für eine hohe Ak­zep­tanz in der Be­völ­ke­rung.

Hier kann man sich schon mal wun­dern: Die Er­neue­rung des Bahn­hofs in Ib­ben­bü­ren ist seit Jah­ren über­fäl­lig. Ent­lang der gro­ßen Haupt­stra­ßen ist es laut und sti­ckig. Min­dest­ab­stän­de beim Über­ho­len wer­den miss­ach­tet. Au­tos wer­den über­all be­vor­zugt und be­fah­ren wie selbst­ver­ständ­lich Geh- und Rad­we­ge. Tja, und über die Rad­we­ge in Ib­ben­bü­ren schrei­ben wir uns hier die Fin­ger wund.

Un­ser En­ga­ge­ment be­zieht sich auf ein­fa­che und si­che­re Nah­mo­bi­li­tät. Je­der soll­te in der Lage sein, güns­tig, ein­fach und ge­fahr­los im 15-Mi­nu­ten-Nah­be­reich der Stadt mo­bil zu sein. Wir sind der Mei­nung, dass Ib­ben­bü­ren eher nicht „fahr­rad­freund­lich“ ist. Nach den Kri­te­ri­en der AGFS er­reicht die Stadt viel­leicht die­sen Stan­dard, aber für All­tags­rad­ler ist es doch eher Au­gen­wi­sche­rei. Da­bei stellt die AGFS selbst fest:

„Ein lü­cken­lo­ses Rad- und Fuß­ver­kehrs­netz bil­det die Grund­la­ge ei­ner sys­te­ma­ti­schen Nah­mo­bi­li­täts­pla­nung. … Die­je­ni­gen mit hö­he­rem pla­ne­ri­schem Auf­wand blei­ben über Jah­re oder Jahr­zehn­te un­an­ge­tas­tet. Die Fol­ge: das auf dem Pa­pier ge­plan­te We­ge­netz gleicht in der Rea­li­tät eher ei­nem Fli­cken­tep­pich, mit dem sich der Rad- oder Fuß­ver­kehrs­an­teil nicht deut­lich stei­gern lässt.“

Quel­le: AGFS

Wir möch­ten uns an Ver­bes­se­run­gen be­tei­li­gen. Die Mit­ar­bei­ter im Rat­haus kön­nen ja auch nicht über­all sein und täg­lich Er­fah­run­gen sam­meln. In un­se­rer Lis­te mit An­trä­gen fin­den sich gute Vor­schlä­ge zur Ver­bes­se­rung der Nah­mo­bi­li­tät. Ei­ni­ge An­re­gun­gen sind auch schon in den Aus­schüs­sen und im Rat der Stadt dis­ku­tiert und be­schlos­sen wor­den. An­de­re wa­ren Teil un­se­rer di­rek­ten Dis­kus­sio­nen mit den Ent­schei­dungs­trä­gern der Stadt.

Hier eine Aus­wahl:

  • Park­platz Krum­ma­cher Stra­ße
  • Rad-Schutz­strei­fen An der Reichs­bahn
  • Am­pel­schal­tung an der Kreu­zung Dör­ne­brink
  • fal­sche Mar­kie­run­gen vor dem Bahn­hof und Teck­len­bur­ger Damm
  • An­for­de­rungs­tas­te auf Höhe der Spar­kas­se an der Kino-Kreu­zung
  • Kreis­ver­keh­re in­ner­halb ge­schlos­se­ner Ort­schaf­ten
  • Schul­weg­si­cher­heit, ins­be­son­de­re vor den Schu­len
  • Rad­we­ge mit wei­ßen Sei­ten­li­ni­en
  • blend­freie Be­leuch­tun­gen in sog. Angst­räu­men

Nicht jede An­ge­le­gen­heit muss da­bei durch die Aus­schüs­se und den Rat. Der Bür­ger­meis­ter stellt stets fest, wel­chen Weg An­re­gun­gen und An­trä­ge neh­men sol­len. Ma­chen geht im­mer, sagt die AGFS! Auch der ADFC hat sich dazu ge­äu­ßert und ver­öf­fent­licht In­for­ma­tio­nen zu För­der­mit­teln.

Fa­zit: In Ib­ben­bü­ren wird die To-Do-Lis­te der Ver­wal­tung der­weil im­mer län­ger. Wie sag­te Al­bert Ein­stein: “Die reins­te Form des Wahn­sinns ist es, al­les beim Al­ten zu las­sen und gleich­zei­tig zu hof­fen, dass sich et­was än­dert.”

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