Herbst und Winter, die dunkle Jahreszeit beginnt. Für uns Radelnde oft eine Herausforderung, denn gerade jetzt sind einfache und sichere Radwege so wichtig für uns. Überlebenswichtig.
Wenn es dunkel, nebelig oder diesig ist, müssen wir besonders auf unsere Sichtbarkeit achten. Auch im Herbst und Winter radeln wir zur Schule, zur Arbeit, zum Einkauf oder sonst wo hin. Oft radeln wir morgens im Dunkeln hin und abends im Dunkeln wieder zurück nach Hause.
Wir haben bei den herbstlichen und winterlichen Witterungsverhältnissen wenig Interesse an touristisch schönen Wegen oder langen verregneten Wartezeiten vor Ampeln, wir wollen einfach nur schnell und auf kurzen Wegen unser Ziel erreichen.
Wenn die Verkehrswende gelingen soll, dann muss diese Jahreszeit bei der Straßenplanung besonders berücksichtigt werden. Was heißt hier “wenn”? Die Verkehrswende muss möglichst schnell gelingen, denn wir müssen Energie sparen und damit unsere Umwelt schützen. Die Einsicht fällt schwer, aber die Verkehrswende wird unserer emissionsfixierten Gesellschaft mit dem Verbrennungsmotor nicht gelingen.
Wir Radelnden tragen unseren Beitrag zur Verkehrswende bei und spüren gerade im Herbst und Winter, dass wir auf den Radwegen oder den Straßen nicht als gleichwertige Verkehrsteilnehmer anerkannt werden:
- Geh- und Radwege werden kaum gereinigt.
- Schnee und Matsch werden vom Räumdienst oder von den vielen Auto- und LKW-Reifen auf den Radweg geworfen.
- Radelnde auf dem (KFZ-) Fahrstreifen werden mit zu geringen Abstand überholt oder “von der Straße gehupt”.
- Radelnde werden an Ampeln nicht bevorrechtigt.
- Radelnde werden von Auto- oder LKW-Fahrende nicht erkannt.
Was können wir radelnden Bürger besser machen:
- Politische Einflussnahme auf die Lokalpolitik nehmen.
- Bürgeranträge (Anregungen gemäß §24 Gemeindeordnung NRW) mit Verbesserungsvorschlägen stellen.
- Die Verwaltung der Stadt anschreiben und konkrete Fragen stellen.
- Ein gutes Vorbild sein und im Alltag mehr Fahrrad fahren.
- Alternativen Verkehrsclubs oder Vertretungen beitreten, z.B.:
- Im eigenen Umfeld für die Verkehrswende werben.
- Für sicher und einfache Radwege demonstrieren.
Uns engagierten Radlern wird oft entgegen gehalten, dass es “wichtigere Dinge in der Welt gibt”, als die Situation für Radelnde zu verbessern. Viele Krisen haben allerdings im Kern eine Ursache: Zugang zu Rohstoffen und fossilen Brennstoffen sowie die Ausbeutung der Natur. Die Energiewende ist also Teil der wichtigen Dinge in der Welt.
Wir radeln für sichere und einfache Radwege, egal ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, da es uns wichtig ist!
Liebe Grüße von
Peter Wellmann