Ibbenbüren ist ein Schulstandort. Jede Schulform wird angeboten und sorgt für Anziehungskraft.
Ein Beitrag von Olaf
Die meisten weiterführenden Schulen liegen entlang der ersten zwei Kilometer der Wilhelmstraße. Der Unterrichtsbeginn am Morgen wird zwischen 7.30 und 8.15 Uhr gestaffelt, damit mehr als 3000 Schüler und Schülerinnen auf ihrem Schulweg überhaupt Platz haben.
Dennoch ist es voll, jeden Morgen! Die Gehwege auf beiden Straßenseiten, insbesondere an den Bushaltestellen sind rappel-voll. Radfahrende Schüler müssten die Fahrbahn der Wilhelmstraße benutzen, dürfen aber auch auf dem Fußweg fahren. Parkende Autos erschweren die Übersichtlichkeit an vielen Stellen. Daher macht es auch Sinn, auf diesem Straßenabschnitt durchgängig Tempo 30 vorzuschreiben. Kurzum, das Verkehrsaufkommen ist immens, Zufußgehende, Radfahrende und Busse füllen die Straße. Und on Top kommen dann noch der Durchgangsverkehr, Lehrkräfte und „Eltern-Taxis“.
Ja, auch diese Situation des täglichen Lebens ist bereits bestens untersucht und wissenschaftlich erfasst worden:
„Aktuell sind bundesweit Schulen mit dem Pkw gut – d. h. in maximal 30 Minuten erreichbar. In 15 Minuten können 77 % der Bevölkerung eine Schule mit Sekundarstufe mit dem Fahrrad erreichen. Zu Fuß sind die untersuchten Regelschulen … in weiten Teilen der ländlichen Räume kaum erreichbar. Die Studie zeigt auch, dass die mittlere Fahrzeit mit dem Fahrrad in Nordrhein-Westfalen 18 Minuten beträgt.“
Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Erreichbarkeit von Regelschulen in Deutschland, 2018
Doch was bedeutet das für den Schulstandort Ibbenbüren? Nun, 17 Prozent der Eltern geben an, dass das eigene Kind mit dem Auto in die Schule gebracht wird. »Bei einer Schule mit 1.000 Schülern bedeutet das: etwa 170 Autos vor dem Schultor.“ sagt Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende.
„Die Kinder morgens mit dem Auto zur Schule kutschieren? Das ist längst verpönt, weil es weder mit den Zielen der ökologischen Mobilitätswende noch mit der Forderung nach Verkehrssicherung rund um die Schulgebäude in Einklang zu bringen ist. Hinzu kommt, dass den Mädchen und Jungen ein Stück Selbstständigkeit verloren geht, die ein ohne Elternhilfe zurückgelegter Schulweg mit sich bringt. In einem Punkt sind sich die Eltern einig: Elterntaxi wollen sie nicht spielen. Aber gerade die … Fünft- und Sechstklässler … sind darauf angewiesen, zuverlässig mit dem Bus fahren zu können — oder eben mit dem Auto gebracht und abgeholt zu werden.“
Neue Osnabrücker Zeitung, November 2022
Fazit: Der Schulstandort Ibbenbüren hat sich etabliert und soll noch ausgebaut werden. Die weit mehr als 3000 Schüler müssen entsprechend sichere Schulwege haben. Dazu zählen auf der Wilhelm- aber auch auf der Ledder Straße nicht nur einfache und sichere Rad- und Fußweg, sondern auch zuverlässige Busverbindungen.
Es sollte mehr Platz an den Bushaltestellen geben, überfüllte Busse sollten eigentlich vermieden werden. Zeitgemäße Radabstellanlagen an den Schulen sollen die Schüler und Schülerinnen einladen, mit dem Rad zu fahren.
Puh, da bleibt für den Schulstandort Ibbenbüren noch viel zu tun!