Wie man mit „Bettelampeln“ den motorisierten Verkehrsfluss verbessern kann, hier das Beispiel Ibbenbüren!
Der Bürgermeister der dänischen Hauptstadt hat es erkannt: Wenn man den motorisierten Verkehr in der Stadt verringern möchte, muss man die Benutzung des Umweltverbundes, also der umweltverträglichen Verkehrsmittel (ÖPNV, Fußgänger- und Radverkehr), belohnen, fördern und bevorzugen. (Der Tagesspiegel)
Diese Erkenntnis hat sich in Ibbenbüren noch nicht herumgesprochen, denn die Benutzung des Umweltverbundes wird konsequent behindert und unattraktiv gestaltet!
Die sogenannten „Bettelampeln“ findet man in Ibbenbüren überall. Es ist eine gängige Methode, dem Zufußgehenden und allen Radfahrenden einen Sensor aufzuzwingen, der den Wunsch zur Querung erst nach einer gewissen Zeit berücksichtigt.
Während man in anderen Städten bereits zu der Erkenntnis gekommen ist, dass der motorisierte Individualverkehr, kurz MIV, die Straßen überlastet, den öffentlich Raum in Beschlag nimmt und die Luftqualität verringert, denkt man in Ibbenbüren noch in anderen Dimensionen. Der Verkehr soll möglichst ungehindert mitten durch die Stadt geführt werden, natürlich auch von den schweren Fahrzeugen. LKWs über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht können auf der Nord-Süd-Achse mit recht ansehnlicher Geschwindigkeit Ibbenbüren durchqueren. Als „Hochgeschwindigkeits-Trassen“ kann man die Münsterstraße, die Osnabrücker Straße zwischen Schafberg und Bahnhof, aber auch den Tecklenburger Damm daran erkennen, dass beim Warten am Straßenrand der Luftzug der vorbeifahrenden LKWs doch beträchtlich, sogar angsteinflößend ist.
Da sollten Radfahrende oder Fußgänger nicht im Weg stehen. Schon gar nicht an den Hauptkreuzungen entlang der Münsterstraße und um das Tangentenviertel herum. Darum werden Grünphasen durch Drücker und Sensoren gesteuert, zudem werden die Zeitfenster zum Queren möglichst kurz gehalten. Man wartet zwei Minuten und hat dann fünf Sekunden zum Überqueren der Straße! Dazu der ADFC:
„Ein frühes »Fahrrad-Rot« erlaubt es … , mehr Autos durch die Kreuzung zu schleusen, weil keine Radfahrer »stören«. – Nach Ansicht des ADFC eine falsche Prioritätensetzung, denn der Radverkehr wird ausgebremst.“
https://hamburg.adfc.de/artikel/adfc-position-ampeln
Auch Linksabbiegen wird für Radler konsequent behindert durch Ampelsensoren, die nur auf Blechkarossen reagieren um die Ampeln zu schalten. Als Beispiel hierfür kann man ja mal versuchen an der „Blauen Ecke“ von der Münster Straße in die Weberstraße oder von der Münster Straße in den Tecklenburger Damm einzubiegen, wenn kein Auto hinter oder neben einem steht!
Dabei ist es doch nur rational und nachvollziehbar, dass angemessene Ampelschaltungen dafür sorgen sollten, allen Verkehrsteilnehmern, also auch Zufußgehenden oder Radlern, ein zügiges Vorankommen zu gewährleisten.
Das würde auch dazu führen, dass Lichtsignale akzeptiert werden! Wer also nicht aus Verzweiflung irgendwie die Ampelschaltung umgeht, verlegt sich schnell auf eine alternative Route und vermeidet diese Kreuzungen und Straßenzüge in Ibbenbüren.
Angemessen und gerecht sind Druckampeln nicht und fördern auch nicht den Radverkehr oder die Verkehrssicherheit. Sie tragen nicht dazu bei, dass Radfahrende zügig vorankommen!